Kunststofftechnik für die Gesundheit

Gerade jüngere Berufstätige erwarten von ihrem Arbeitgeber mehr als spannende Aufgaben und Aufstiegschancen. Sie schätzen es, wenn ein Unternehmen einen „purpose“ verfolgt, d.h. einen sinnstiftenden Zweck jenseits von wirtschaftlichen Zielen.

Wie wäre es mit diesem: „Unser Unternehmen leistet einen Beitrag dazu, dass Menschen im Krankheitsfall bestmöglich versorgt werden“? Dieses Ziel können Kunststoffverarbeiter für sich beanspruchen, die Produkte für die Medizintechnik herstellen und dabei meist Standardkunststoffe wie PE, PP, PS und PVC verarbeiten. Der Markt ist nicht sehr groß, er steht für rund 2% des Gesamtvolumens der verarbeiteten Kunststoffe, aber die Ansprüche sind hoch und dementsprechend eine Herausforderung für die Kunststoff-Experten.

Das Spektrum der Produkte ist breit. Einwegartikel und-verpackungen sind aus Hygienegründen weit verbreitet, ebenso Geräte für die Selbstmedikation wie Insulin-Pens. Und Gehäuse für Medizingeräte im OP, in der Arztpraxis oder Notfallmedizin werden ebenfalls häufig aus Kunststoffen hergestellt, die hier den Vorteil bieten, dass sie sich hygienegerecht reinigen lassen. Bei körpernahen (oder gar intrakorporalen) Anwendungen spricht für den Kunststoff, dass er im Vergleich zu Metallen seltener Allergien auslöst.

Hersteller von Produkten für die Medizintechnik, die Kunststoffkomponenten verwenden, können jedes Jahr auf der KPA Kontakt zu Kunststoffverarbeitern mit nachgewiesener Medizintechnik-Kompetenz knüpfen. Auf der KPA 2025 in Ulm sind das konkret: Arpa-Plast, ATP Aicher & Tröbs, Gindele, GKT Gräfenthaler Kunststofftechnik, Kunststoff Christel, Kunststoffverarbeitung Schnitzler, Otto Klumpp, Pan-Plast, Pezet, Pfister, Riel, Robert Hofmann, Rudolf Held, Schoplast, Siegfried Hofmann, TDC Engineering, VTS und Weiss.

Zwei Beispiele aus dem aktuellen Produktportfolio der Aussteller: Robert Hofmann stellt im Kundenauftrag Hilfsmittel für die Physiotherapie bei Handkrankheiten her, und Weiss Kunststoffverarbeitung in Illertissen fertigt im Spritzguss u.a. Gehäuse für Defibrillatoren und Einwegartikel für den OP. Das sind Anwendungen mit echtem „purpose“, bei denen die Kunststoff-Experten ihre Expertise in Medizintechnik-Anwendungen beweisen, zugleich aber auch Erfahrungen aus anderen anspruchsvollen Kundenbranchen, insbesondere aus der Automobilindustrie nutzen können.

Ein Besuch der KPA lohnt sich also für Konstrukteure und Einkäufer von Unternehmen der Medizintechnik. Und für Aussteller, die ihre Kundenzielgruppen in diese Richtung erweitern möchten, bietet die Messe eine gute Gelegenheit, die eigenen Kompetenzen vorzustellen. Das betrifft nicht nur die KPA im Süden Deutschlands (Ulm, 25.-26.2.2025), sondern auch die KPA für die Nordhälfte, die erstmals vom 13.-15.5. 2025 in Bad Salzuflen stattfindet. Auf beiden Messen werden Kunststoffprodukte mit „purpose“ gezeigt – für die Medizintechnik.

Facebook
Twitter
LinkedIn

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.